Inhaltsübersicht:
Leben mit einer Katze:
Katzen
sind komplizierte Geschöpfe mit einem vielfältigen Verhaltensmuster. Eben noch
sanft, mit weichem, glänzendem Fell, anschmiegsam mit zierlichen Bewegungen, können
sie sich in kürzester Zeit verändern und auf Distanz gehen, egal welche Gefühle
ihnen der Mensch entgegenbringt. Die meisten Katzen gehen ihre eigenen Wege, möchten
aber den Mensch nicht missen. Nicht sie darf bei Ihnen wohnen, sondern Sie dürfen
mit ihr leben. Was die Katze aber gibt, gibt sie freiwillig und das jeden Tag
neu.
Was
man vor der Anschaffung bedenken sollte:
Da
viele Menschen allergisch gegen Katzenhaare sind, müssen Sie vor der
Anschaffung sicher sein, daß weder Sie noch ein Familienmitglied allergisch
sind. Eine Katze wird zwischen 15 und 20 Jahre alt. Sind Sie auf Grund der
Tatsache bereit, für sie zu Sorgen und die Verantwortung zu übernehmen? Stören
sie die unvermeidlichen Katzenhaare, die sie verlieren wird? Haben sie genug
Zeit für eine Einzelkatze und sind sie der Katze zu liebe vielleicht auch
bereit eine zweite Katze anzuschaffen, wenn sie sich einsam fühlt?
Ein
Leben mit einer Katze bedeutet nicht nur das Futter bereitzustellen und das
Katzenklo zu reinigen. Für das Tier haben die täglichen Streicheleinheiten
eine große Bedeutung. Nur durch die Beschäftigung mit der Katze kann eine
harmonische Beziehung zwischen Ihnen und dem Tier entstehen.
Wenn sie berufstätig sind und alleine leben,
wird die Katze sehnsüchtig auf Sie warten. Nehmen Sie sich dann auch genügend
Zeit für sie. Oder schaffen sie sich gleich zwei Katzen an, am besten jene
Tiere, die bereits vertraute Spielgefährten sind, da kommt keine Langeweile
auf. Ist Ihnen auch bewußt, daß sich eine Katze nicht wie ein Hund erziehen
läßt?
Wohin auch mit der Katze in den Ferien? Mit all diesen Fragen sollten Sie sich
vor einer Anschaffung natürlich beschäftigen.
Was kostet
eine Katze?
Anschaffungskosten:
Bekommen sie eine Hauskatze, muß sie geimpft und entwurmt werden, außerdem ist
eine Untersuchung bei einem Tierarzt sehr anzuraten. Schnell können dann
folgende Kosten entstehen:
-
FIP,
FIV und Leukosetest = 120,00 DM
-
Katzenschnupfen,
-seuche, Chlamydienimpfung = 2x 50,-DM
-
Leukoseimpfung
= 2x 40,-DM
-
Tollwut
= 40,-DM
-
Wurmkur
= 20,-DM
Insgesamt
also schon 360,-DM
Auch wenn Sie eine Katze aus dem Tierheim holen, müssen Sie die Impf- und
Kastrationkosten bezahlen, meistens liegen diese bei Tierheimkatzen um die
200,-DM.
Etwas
teurer ist der Kauf einer Rassekatze, wobei Liebhabertiere deutlich günstiger
abgegeben werden. Liebhabertiere sind nicht zwangsläufig Katzen, die dem Schönheitsideal
nicht entsprechen, vielmehr sind es Rassekatzen, die der Züchter auf Grund des
geringen Kaufpreises mit einem Zuchtverbot belegt. So besteht also auch für den
Katzenliebhaber die Möglichkeit eine besonders typvolle Rassekatze zum geringen
Preis zum Schmusen zu kaufen.
Futterkosten: Diese
können bis zu 100,-DM im Monat betragen.
Ausstattungskosten: Da
ist nicht das Bedürfnis der Katze ausschlaggebend, sondern ihr Geschmack.
Tierarztkosten:
Einmal
jährlich muß die Katze geimpft werden. Rechnen Sie auch mit Tierarztkosten,
wenn die Katze einmal krank wird oder sich verletzt.
Beziehung
zum Menschen
Trotz
des großen Freiheitswillens bindet sich die Katze sehr stark an den Menschen.
Die Familienbande bei der Katze sind sehr eng. Wenn sie aber erwachsen ist, wird
sie sich ihre eigenen Wege suchen. Die Hauskatze bleibt im gewissen Sinne Kind,
wenn auch ein sehr eigenwilliges. Sie sieht in dem Menschen Mutter, Geschwister
und Partner und hängt sich mir all ihren Gefühlen an ihm. Da der Mensch aber
nicht genug Katze ist, kann er kein Rivalitätsgefühl in ihr wecken.
Welchen
Platz braucht die Katze?
Katzen können in der kleinsten Wohnung
leben, sie brauchen aber eine interessante Umgebung, einen ruhigen Platz zum
Schlafen, einen Kratzbaum und eine Katzentoilette. Wichtig für sie sind offene
Zimmertüren, damit sie umherstreifen kann.
Charaktere
der Katze:
Die ruhige Katze: Ruhige
Katzen sind ausgeglichen, sie nähern sich langsam, aber ohne Angst. Ältere
Katzen werden nicht flüchten, sondern ruhig auf ihrem Platz sitzen bleiben.
Die aufgeweckte Katze: Diese
Art ist sehr kontaktfreudig, zeigt keine Scheu und wird schnell neugierig
herankommen. Sie sind für Kinder besonders geeignet, da sie sehr gerne spielen.
Die
zurückhaltende Katze: Die Ursache in
der Zurückhaltung einer Katze kann mehrere Gründe haben, entweder bekam sie
nicht genügende menschliche Zuwendung in ihren ersten Lebenswochen (freigebährende
Hauskatzen) oder hat mir dem Menschen schlechte Erfahrung gemacht (Fundkatzen).
Für eine scheue Katze brauchen sie viel Geduld und Liebe und es kann sein, daß
diese Katze ihr Leben lang die Schüchternheit nicht ablegt.
Die Hauskatze:
Als
Hauskatzen bezeichnet man alle Katzen, die nicht nach bestimmten Regeln und
Standards gezüchtet werden. Sie haben alle möglichen Fellfarben, sind schlank
oder rundlich, temperamentvoll oder sanft.
Woher
bekommt man eine Hauskatze:
Eine
Hauskatze bekommt man entweder von Freunden oder Nachbarn (Idealfall), aus dem
Tierheim oder auch vom Bauernhof. In den beiden letzten Fällen sollten Sie
folgendes beachten: Wie verhält sich die Mutter gegenüber dem Menschen? Ist
das Mutter verhältnismäßig unabhängig und bringt sie die Kätzchen erst spät
in die Nähe des Menschen, werden diese sehr scheu sein. Lebt sie jedoch im
Haus, und werden die Jungen in der Nähe des Menschen aufgezogen, sind sie daran
gewöhnt und werden sich auch bei Ihnen schnell einleben. Kleine Menschenkinder
in dem Haushalt, in welchem die Kätzchen groß werden, wirken sich sehr positiv
auf die Anhänglich- und Schmusigkeit der Kätzchen aus.
Die Rassekatze:
Die
Rassekatze ist das Ergebnis langjähriger Züchtung. Im Wesen unterscheiden sich
die verschiedenen Rassen nicht, aber man kann zum Beispiel sagen, daß Perser
ruhiger sind als Siamesen. Entscheiden Sie sich für eine Langhaarkatze, müssen
sie für diese mehr Zeit für die Fellpflege aufwenden.
Gewarnt
werden soll in diesem Zusammenhang vor Erbdefekten, durch Überzüchtung. Es
gibt verschiedene Rassekatzen, die natürlich entstanden sind, wie z.B. die Türkisch
Angora oder Norwegische Waldkatze. Diese Katzen leben noch heute so in Ihrer natürlichen
Umgebung. Es gibt allerdings auch Rassen, die durch eine genetische Mutation
entstanden sind. Es bedeutet, daß irgendwann einmal eine Katze mit einem
genetischen Defekt geboren wurde und dieser Defekt solange züchterisch
gefestigt wurde, bis eine neue Rasse entstanden ist. Beispiele hierfür sind die
schwanzlose Manx, die Faltohren der Scottish Fold oder die Haarlosigkeit der
Sphinx. Überzüchtungen entstehen durch extremste Auslegung des Rassestandards
einer Rasse. So wurde die platte Nase der Perser immer platter und die Siamesen
bekamen auf diese Weise ihre konkave Kopfform.
Nicht
jeder Gendefekt ist gleich bedrohlich für die Gesundheit der Katze. Ein
Knickschwanz z.B. ist lediglich ein kleiner, nicht sichtbarer Schönheitsmakel,
ähnlich dem menschlichen Segelohr. Die geeignete Katze für einen Liebhaber,
der eine Katze zum Schmusen sucht, da der Züchter diese Tiere oftmals mit einem
erheblichen Preisnachlaß verkauft.
Was
sollten Sie beim Kauf beachten?
Die
Katzenmutter und die Jungen sollten unbedingt in der Wohnung, im Familienverband
des Züchters leben und nicht in einem Zwinger oder einem einzelnen Raum.
Deckkater können meist nicht anders gehalten werden, da sie mit
fortgeschrittenen Alter kaum noch zu überriechen sind. Zwingerhaltung ist nicht
gleich schlecht, vorrausgesetzt die Katzen haben eine Heizung, frische Luft und
genügend Nahrung. Oberstes Gebot ist Sauberkeit.
Der
Züchter sollte mit den Katzen liebevoll umgehen und diese nicht unpersönlich
als Ware behandeln.
Werden
mehr als zwei Rassen gleichzeitig angeboten, müssen Sie vorsichtig sein, denn
es könnte sich um eine Massenzucht handeln.
Prüfen
Sie den Stammbaum des Tieres und von welchem Verein dieser ausgestellt wurde. Er
muß die Namen und die Farben der letzten Generationen enthalten und die Prämierungen
der Elterntiere müssen eingetragen sein.
Züchter,
die ohne Vereinszugehörigkeit züchten, unterliegen keinerlei Gesundheits- oder
Vereinskontrollen oder Impfvorschriften. Meistens verkaufen sie die Tiere
deshalb günstiger. Bedenken Sie, daß sie gegen einen solchen Schwarzzüchter
kaum rechtlich vorgehen können, falls die Katze einmal krank werden sollte. Die
Katzen verfügen über keinen Stammbaum, sind nicht geimpft und oftmals auch
nicht gesund.
Merkmale
für eine gesunde Katze:
Gesunde
Katzen haben ein glänzendes weiches Fell, ohne kahle oder entzündete Stellen.
Die Augen sind klar und glänzend, kein gelber Schleim in den Augenwinkeln. Die
Ohren sind sauber und sie reagiert auf jedes Geräusch. Achten Sie bei älteren
Katzen auf die Zähne, es sollten keine Ablagerungen zu sehen sein, daß
Zahnfleisch sollte rosig bis blaß sein. Der Körper einer Katze sollte gut
gepolstert sein. Die oberen Wirbelknochen sollten tastbar sein. Fühlt man sie
nicht mehr, ist die Katze zu fett, fühlt man hingegen die Nebenwirbelreihen
neben der Wirbelsäule, ist die Katze zu dünn. Meistens haben übergewichtige
Katze einen hängenden Fettbauch. Die Bewegungen der gesunden Katze sind
geschmeidig und anmutig.
Vorteile
der älteren Katze:
Wenn
Sie berufstätig sind, ist eine ältere Katze sicher von Vorteil. Sie können
sie alleine lassen und sie beansprucht nicht so viel Aufmerksamkeit wie ein
Jungtier. Auch für ältere Menschen ist eine erwachsene Katze sehr gut
geeignet, sie ist nicht mehr so stürmisch und braucht weniger Kontrolle.
Haben
Sie bereits ein erwachsenes Tier und wollen Sie diesem Tier eine weitere Katze
hinzugesellen, sollten Sie sich für eine junge Katze entscheiden, da sie sich
leichter der
erwachsenen Katze unterordnet. Haben Sie Erfahrung in der Vergesellschaftung von
Katzen, wird es aber meistens auch bei der Gewöhnung zweier erwachsenen Katzen
keine Probleme geben.
Von
einem möchte ich hier aber dringend abraten: Die Anschaffung einer
kleinen Katze bei ganztägiger Berufstätigkeit. Sicher werden sie immer wieder
Züchter finden, die Ihnen eine Katzen auch bei solchen Voraussetzungen
verkaufen, wenn Ihnen das Geld wichtiger als das Schicksal der Katze ist, aber
ich möchte auch einmal an ihr Herz als künftiger Besitzer appellieren. Sie reißen
eine kleine wißbegierige, verspielte Katze aus ihrem Familienverband und lassen
sie dann 9-10 Stunden täglich alleine. 9-10 Stunden langweilige Einzelhaft für
dieses kleine Tier, denn es hat kein Fernsehen, kein Radio oder ein Buch zum
lesen. Solche kleinen Katzen suchen sich andere Beschäftigungen, wie z.B.
Tapeten kratzen, in Blumentöpfen buddeln oder machen aus Protest ihre kleine
oder große Botschaft nicht mehr ins Katzenklo. Oftmals werden die Katzen dann
abgegeben und da sich dieses Fehlverhalten dann schon eingeprägt hat, von
Besitzer zu Besitzer geschoben.
Zwei
Katzen machen im Endeffekt weniger Arbeit als eine. Futter oder Katzenstreu
schlagen nur unmaßgeblich mehr ins Portemonnaie. Impf- oder Tierarztkosten sind
die einzigen Kosten, die wirklich doppelt zu Buche schlagen. Nehmen Sie gleich
zwei kleine Katzen und sie haben auch doppelte Freude an Ihnen! Ihr Züchter
gibt Ihnen sicherlich auch gerne einen Preisnachlaß.
Eine
Katze oder einen Kater?
Zwischen
Kater und Katze gibt es eigentlich keine Wesensunterschiede. Ob sie wild oder
sanft, scheu oder zugänglich sind, hängt von der jeweiligen Persönlichkeit
des Tieres ab.
-
Die Katze wird
zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat geschlechtsreif. Zwei- bis dreimal jährlich
wird sie rollig, dann ist sie unruhig, miaut ununterbrochen und kann sich
laut schreiend auf dem Boden rollen. Kann sie ins Freie, besteht die Möglichkeit,
daß sie genauso oft Junge bekommt. Wohnungskatzen können durchaus öfter
rollig werden und sind damit der Dauerrolligkeit und der damit zusammenhängende
Gebärmutterentzündung ausgesetzt.
-
Der Kater wir
mit neun Monaten geschlechtsreif, er spritzt dann überall seinen Urin
herum, und das stinkt fürchterlich. Kann er ins Freie, ist es möglich, daß
er nächtelang nicht nach Hause kommt und sich mit anderen Katern um die
Gunst einer Katze balgt.
Wollen
Sie die Probleme der Geschlechtsreife vermeiden, lassen Sie ihr Tier kastrieren.
Der Sexualtrieb verschwindet und die Tiere schließen sich Ihrem
Menschen besonders eng an.
Alter
der Katze:
Wenn
Sie ihr Kätzchen nach Hause holen, sollte es mindestens acht Wochen alt sein,
besser ist, wenn es bis zur zwölften Woche bei der Mutter bleibt. Denn bis zu
diesem Zeitpunkt lernt es wichtige Dinge von der Mutter, wie Sauberkeit und wie
man erfolgreich Mäuse jagt.
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